Tauchlehrer – 1, Praxisprüfung
Kaś, Türkei
Der vierte Tauchtag unserer Prüfung begann nicht unter Wasser, sondern am Frühstücksbuffet.
Noch bevor die Sonne die Küste in goldenes Licht tauchte, standen die ersten Teilnehmer:innen bereits geduldig in der wohl längsten Schlange des Tages: vor dem Kaffeeautomaten. Wer hier Nervenstärke und Durchhaltevermögen bewies, hatte die erste Prüfung eigentlich schon bestanden. Mit Brot, Wassermelone, türkischen Spezialitäten und endlich dem ersehnte Koffein bewaffnet, konnte es dann auch offiziell losgehen.
Der TLvD (Tauchlehrer vom Dienst) war wie gewohnt zuverlässig und pünktlich am Boot um uns zu begrüßen.
Das Meer präsentierte sich von seiner besten Seite: ruhige See, klare Sicht und angenehme Temperaturen. Ideale Bedingungen für den letzten Vorbereitungs-Tauchgang. Es erfolgte die Einteilung in drei Gruppen. Besonders hervorzuheben: Eine reine Frauengruppe. Ein Bild, das nicht nur auffiel, sondern auch für frischen Wind sorgte. Die beiden männlichen Prüfer nahmen den Vibe sofort auf und ließen durchblicken, dass sie ziemlich angetan waren von der konzentrierten, aber gleichzeitig entspannten Arbeitsweise der Ladies.
Schwerpunkt: Atemgasmanagement und Schlauchführung
Alle Teams mussten Atemgasmanagement-Übungen durchführen – jeder einmal als Spender und als Nehmer. Im Fokus stand die saubere, übersichtliche Handhabung des Long Hoses. Unter Wasser zeigte sich schnell: Routine und Technik sind hier entscheidend, um auch in stressigen Situationen den Überblick zu behalten.
Nachdem eine Übergabe der TLvD erfolgte und mit gewissenhafter Kontrolle sichergestellt wurde, dass alle an Bord waren, ging es nach einer Oberflächenpause weiter zum nächsten Tauchspot.
Der letzte Übungstauchgang liegt nun hinter uns – direkt im Anschluss folgte der erste offizielle Prüfungstauchgang. Man hat sofort gemerkt, dass die Stimmung ernster wird: Die Stimmung war ruhiger, alle deutlich konzentrierter.
Die Abläufe saßen, aber trotzdem wurde jeder Handgriff doppelt gecheckt – bei sich selbst und dem Buddy.Nachmittag. Nun mit neuer Gruppeneinteilung (diesmal gemischt), auf dem Plan stand die Rettungsübung. Jeder rettete zunächst einen „Verunfallten“ unter Wasser. Erst zum Ende des Tauchgangs brachte der Gruppenführer die Person komplett an die Oberfläche.
Dort wurde im Team die weitere Versorgung übernommen: Rücktransport zum Boot und Demonstration des Feuerwehrstegs, um die verunfallte Person sicher an Bord zu heben. Alles lief konzentriert und strukturiert ab – genau das, was in einer realen Situation entscheidend wäre.
Nachbereitung & Apnoe-Prüfung
Nach den intensiven Übungen folgte ein weiterer Pflichtteil: Debriefing, Tauchgangsprotokolle und Logbuch schreiben. Im Hotel stand dann noch die Apnoe-Prüfung auf dem Programm – Zeittauchen, bei dem innere Ruhe und Konzentration gefordert waren.
Fazit
Ein Tag voller Highlights in Kaş:
Perfekte Bedingungen unter Wasser. Anspruchsvolle Übungen, die sich im Laufe des Tages zum Prüfungsalltag steigerten. Und ein starkes Statement der Frauen-Gruppe, die gezeigt hat, dass Emanzipation auch in der Tauchlehrerausbildung nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebt werden kann – mit Stil, Humor und Kompetenz.
Der Abend endete schließlich in entspannter Runde – und diesmal ohne Schlange am Kaffeeautomaten





Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.