TLN Trainer C 2024 – Berichte vom 06.03.2024

Trainer C Lehrgang März 2024

Sachliches Tagesprotokoll 2024-03-06

  • Beginn 0830
  • Protokolle vom Vortag vorgetragen
  • Aufgabe: Theoretische Grundlagen Schnuppertauchgang
    • Gruppe geteilt, in den Untergruppen Details erarbeitet
    • Präsentation erste Gruppe durch Christoph
    • Anschließende Diskussion
      • Gerät zusammenbauen ja/nein
    • Präsentation zweite Gruppe durch Saskia und Dominic
  • Klare Ansage von Holger: Pünktlichkeit ist wichtig, Trainer haben Vorbildfunktion in jeder Hinsicht
  • Vorstellung Apnoe Theorie Holger van der Slyk
    • Grundlagen Apnoe auch für Geräte Trainer C wichtig (Abnahme Geräte Freiwasser beinhaltet Apnoe-Übungen)
    • Apnoe-Tauchgänge werden Apnoe gesichert
      • Im Zweifel: geeignete Apnoe-Trainer dazu holen
    • Neue Richtlinien für Sicherheit bei Apnoe-Tauchgängen
      • Keine Geräteflossen für Apnoe!
      • Schneidwerkzeug an Boje (nice to have) und an Person (Pflicht)
      • Keine fest verankerten Bojen
      • Bojen- und Grundseildefinition für Breitensport
        • Seil 8-12mm, schwimmfähig
        • Grundgewicht liegt auf Grund
        • Schnellspannsystem (z.B. “Octopus Pulling System”) ist Pflicht
      • Lanyard bei schlechter Sicht empfohlen
        • Grundteller oberhalb Grundblei, dann aber Lanyardstopper
      • Blackout-Gefahr beachten bei allen Tauchgängen
        • Unterschied der Ursachen Schwimmbad-Blackout zu Flachwasserblackout im Freiwasser
          • Schwimmbadblackout: Hyperventilation
          • Flachwasserblackout: niedriges pO2 durch sinkenden Umgebungsdruck beim Auftauchen nach (längeren) Tieftauchgängen
        • Besonderer Hinweis auf die Gefahr der Hyperventilation (Senken von pCO2 und Erreichen von kritischem pO2 vor Atemreiz)
        • Aufbau Streckentauchen im See
          • Zwei Bojen, Zielboje zur sicheren Seite
          • Sichern ab dem letzten Drittel (mindestens)
          • Alle Apnoe-TG werden mit Apnoe gesichert
          • Keine Vorgabe für waagerechte Leine, Reel zulässig
        • Hinweis: Definition “Letztes Drittel” mit Augenmaß, analog bei Statik (eher relevant für Apnoe-Training)
        • 10 Sicherheitsregeln beim Apnoetauchen
          1. Tauche nie allein
          2. Habe deinen Partner immer im Blick
          3. Keine Hyperventilation vor Abtauchen
          4. Genügend Vorbereitungszeit vor Tauchgang
          5. Rechtzeitiger Druckausgleich
          6. 75m Strecke, 25m Tiefe, 3:00 Zeit sind genug (bis 3*)
          7. Richtige Tarierung (korrekte Bleimenge für geplante Tiefe, Neutralpunkt 1/2 Tauchtiefe) beachten
          8. Apnoetauchgänge vor Gerätetauchgängen
          9. Apnoeboje und Führungsseil nach Stand der Technik (siehe oben)
          10. Schneidwerkzeug an Person, bei Verfangen unterhalb Abschneiden
          11. Ziel: Freude an Erkundung mit angehaltenem Atem
        • 1200 Mittagessen
        • 1250 Treffen vor Schwimmbad
          • Einschwimmen 400m
          • Schnuppertauchen
            • Lehrer taucht immer mit derselben Ausrüstung wie der Schüler
          • DLRG Rettungsschwimmabzeichen fehlende Übungen nachgeholt
          • Fototermin unter Wasser
          • Ende 1455
        • Verzögerung da Seminarraumschlüssel abgängig
          • Schlüssel war bei einem Teilnehmer
        • Kurs geht weiter ab 1526, Thema “Tauchausbildung im Hallenbad”, Referent Michael Rohde
          • Allgemeine Seminarvorbereitungen
            • Örltliche Anpassung
            • Delegieren
            • Ausbildungsinhalt klar definieren
          • Trainingsbedingungen
          • Kurzprogramm
        • Referat Stefan ab 1540, Thema “Die Aufgaben des Trainers im Verein”
          • Übersicht der vielfältigen Aufgaben
          • Abnahmeberechtigungen
          • Vorbildfunktion
        • Spaziergang zum Eisessen ab 1600
        • Parallel Apnoe-Trainer C Unterricht
        • Abendbrot vorgezogen auf 1730
        • Ab 1930 Stiltraining im Schwimmbad mit Kathrin und Florian
          • Kraulstil-Verbesserung
          • Schwerpunkt Armzug (“ziehen, schieben, großer Hai, kleiner Hai, Bauch und Wasser streicheln”)
        • Ende 2100

       

Emotionales Protokoll vom 06.03.2024 von Dominic Nawrath.

PIEP, piep, piep… der Wecker, wo ist die snooze-Taste… bitte noch fünf Minuten Schlaf. Hilft ja nichts –
aufstehen, sonst ist gleich nichts mehr vom Frühstücksbuffet übrig. Wie die letzten Tage, beginnt der
heutige Tag wiederholt zur nächtlichen Zeit zunächst mit dem Frühstück um 8:00 Uhr. Es gibt heute
sogar gekochte Eier. So ein Luxus, wir werden hier richtig verwöhnt. Pünktlich um 8:30 Uhr, naja, fast
pünktlich… 8:34 Uhr, steht heute ein neues Thema an: Schnuppertauchen. Michael referiert über die
Grundlagen und teilt uns in zwei Gruppen ein. Endlich Gruppenarbeit. Wie ich das liebe, im TEAM zu
arbeiten: Toll, ein anderer machts. Bis die Orientierungsschwierigkeiten aufgelöst worden sind, beginnen
die beiden Gruppen eifrig und mit vollem Elan, ein Konzept für das Schnuppertauchen zu erstellen. Dabei
führen wir hitzige Diskussionen; die Emotionen kochen hoch, wir kommen aber dennoch schnell zu einem
Konsens und haben ein Konzept erarbeitet, was sich wirklich sehen lassen kann – da ist man mit der
Arbeit der Gruppe schon etwas Stolz. An dieser Stelle möchte ich den Ausbildern nochmal für ihre
fachkundliche Beratung bei Fragen und scheinbar nicht-auflösbaren Meinungsverschiedenheiten
bedanken. Die fundiert erarbeiteten Konzepte werden mit Leichtigkeit vorgestellt, ganz nach dem Prinzip
„Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“. Auch das Anwenden der „Raute der Macht“ zeigt sich
als wirksames Mittel, seinen Körper beim Referieren zu kontrollieren. Mit rhetorischer Sicherheit werden
die Konzepte des Schnuppertauchens vermittelt. Es zeigen sich zwar kleinere Unterschiede in den
beiden Gruppenergebnissen, aber ein gemeinsames Verständnis entsteht. Natürlich müssen die
Konzepte auf Praxis-Tauglichkeit getestet werden. Dazu werden wir um 13:00 Uhr Gelegenheit haben.
Holger stellt uns gegen 10:00 Uhr die unterschiedlichen Apnoe-Brevetierungsstufen und deren
Voraussetzungen vor. Stille kehrt ein, scheinbar ist das Thema Apnoesport sehr „fesselnd“, ok – die
Wortwahl ist ein bisschen unglücklich. Dafür möchte ich mich entschuldigen… Dennoch ein sehr
interessanter Bereich im Breitensport Tauchen. Oder liegt das doch etwa am Koffein-Mangel? Zumindest
höre ich niemanden schnarchen. Unter Anderem stellt Holger uns das Wunderwerk Apnoe-Boje vor:
Staunen macht sich breit über die spezifischen Anforderungen an das Bojenseil, Gewicht und Aufbau.
Die Schnellspannvorrichtung überzeugt: was für eine ingenieurstechnische Kunst! Auch die Leina, die
Holger gleich in zwei Varianten dabeihat und uns demonstriert, ist zweifelsohne ein meisterliches
Phänomen menschlicher Intelligenz. Auf die Wichtigkeit eines Leina-Stopper geht Holger berechtigt
genau ein. Toll, Wunderwerk der Technik, aber eine Bitte an alle Trainer-Anwärter: es geht hier um
sicheren Apnoe-Sport und nicht um eine neue olympische Disziplin Unterwasser-Tennis, auch wenn der
VDST-Partner des DOSB ist und dieser sicherlich nicht von neuen Ideen abgeneigt ist. Ach ja, noch ein
Sicherheitshinweis: Hey, Bro: Abhängen auf der Boje ist echt uncool!
Nach einer kurzen Pause geht Holger gegen 11:00 Uhr noch genauer auf den Apnoe-Sport ein,
insbesondere auf Tauchphysik mit der Botschaft: „Tiefe ist geil!“ Dabei nutzt Holger die Gelegenheit und
macht ein Geständnis, als er neben dem Flachwasser-Black-Out auch auf den Schwimmbad-Black-Out
eingeht: bei der vergangenen Apnoe-Einheit war er in Versuchung gekommen, uns in den Black-Out zu
treiben. Ist das als Selektion zu verstehen? Die Gruppe schenkt Holger nach dieser Beichte die
Absolution. Manch einer berichtet von seinen persönlichen Erfahrungen und Holger merkt an: „Wer ohne
Hyperventilation einen Samba oder Schwimmbad-Black-Out beim Streckentauchen schafft, ist ein cooles
Schwein!“.
Bei der nächsten Referatsvorbereitung begeistert die Technik, welche leider gelegentlich scheinbar ein
Eigenleben führt. Aber wie so oft, sitzt das Problem davor.
12:00 Uhr – endlich Mittagessen, endlich wieder reichlich Fleisch. Nach einer mittlerweile zur Gewohnheit
gewordenen zu kurzen Pause mit einem halben Schwein im Magen lässt sich die diesjährige Gruppe an
Tainer-Anwärter nicht aufhalten, ihre am Morgen erlernten soft skills bezüglich des Schnuppertauchens
anzuwenden. Die euphorische Stimmung könnte nach Einstimmung mit der richtigen, altersgerechten
Mucke kaum höher sein, zumindest bezweifle ich das. In Zweier-Gruppen simulieren wir nach dem
Einschwimmen das Schnuppertauchen: hierbei stellt sich schnell heraus, dass manch einer diese
Gelegenheit unbedingt dazu nutzen muss, sich endlich mal so zu verhalten, wie man es sich schon lange
gewünscht hat, aber die Vernunftregeln des alltäglichen Lebens unserer Gesellschaft verbieten: endlich
kann man sich nun dümmer anstellen, als es die Polizei erlaubt. Andere Gruppen gehen einen
arbeitseffektiven Weg, welches durch unser Ausbilder-Team falsch verstanden wird. Aufgrund dieses
Missverständnisses wird diese beschriebene Gruppe als „faules Pack“ betitelt. Ich glaube, hier herrscht
ein kleines Kommunikationsproblem. Nach einer Foto-Session unter Wasser beginnt der eigentliche
Sport des Tages: das Tauch-Gerödel muss wieder aus dem Hallenbad zum Lager (Auto oder Keller)
geschleppt werden.
Um 15:21 Uhr erfahren wir Anwärter ohne Nasenbrüche nach einer kurzen Reflektion unseres
Schnuppertauchens die wichtigste Botschaft unserer Ausbildung: „Delegieren!“. Sichtlich sieht man in den
Gesichtern der Anwärter einen Anflug von Erkenntnis. Michael erinnert uns mit seinem Vortrag über
„Training im Hallenbad“ an eine noch ausstehende Aufgabe – die Lehrprobe! Jetzt erst merke ich, wie
schnell die letzten Tage dahin geronnen sind…. Zugegeben, ein bisschen Nervosität kommt auf: das wird
heute ein langer Tag.
Das anschließende Referat von Stefan mit dem Titel „Die Aufgaben des Trainers im Verein“ lässt
dagegen mein Herz wieder schneller und höherschlagen: Sollte es wirklich so sein? Könnte mein schon
fast vergessener Kindheitstraum doch noch in meinem Leben eintreten? „Superheld“ – großartig, wer will
das nicht sein? Als Trainer wird mir diese Rolle endlich ermöglicht: also, was steht dem noch im Wege
(bis auf die Lehrprobe, Klausur, Prüfungsvortrag, etc.)?
Michaels Vorschlag um 16:00 Uhr, eine Eis-Pause einzulegen, wird einstimmig zugestimmt. 1, 2, 3, und
der Saal ist leer. Die Ausbilder und Trainer-Anwärter genießen sichtlich diese kalte und verführerische
Süßspeise. Ein anschließender Spaziergang um eine Koppel hebt die Stimmung: ich fühle mich wie ein
glückliches, unwissendes Fohlen, welches über frisches grünes Gras hoppst. So müssen sich also
Strafgefangene fühlen, die Ausgang bekommen.
Die Großzügigkeit der Ausbilder kennt heute kaum noch Grenzen: uns wird bis zum nächsten Praxisteil
„Stiltraining“ um 19:30 Uhr Freizeit gegeben. Endlich kann man ein paar noch ausstehende
Verpflichtungen nachgehen. Einige nutzen die Lücke, um ihren Familien und Angehörigen ein
Lebenszeichen zu übermitteln. Das soziale Defizit wird aufgearbeitet.
An dieser Stelle finde ich Zeit, dieses Protokoll zum Teil zu erstellen. Emotionales Protokoll, ja richtig
gehört: emotionales Protokoll. Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen: emotionales
Protokoll, ganz wichtig. Aber jetzt mal Butter bei den Fischen: Wirklich? Wer denkt sich denn so einen
sch*** aus? Habt ihr sie noch alle? Für meinen Teil: nach diesem Protokoll muss es an Emotionen für das
restliche Jahr aber reichen! Im Ernst! Ich nenne das „emotionale Auszeit“!
Ein kurzes hastiges Abendessen und schon stehen Kathrin und Floh in der Tür – zwei Experten, die uns
stilgerechtes Kraulschwimmen beibringen. Wir versammeln uns pünktlich um 19:30 in der Kantine, um die
beiden Experten kennenzulernen. Manch einer wundert sich über die Versammlung im Saal und hegte zu
der überheblichen Hoffnung auf Freibier. So eine Enttäuschung – c’est la vie.
Nochmals großes Lob an Kathrin und Floh: Techniktraining ist bereichernd und interessant. Einige
können schon nach wenigen Übungen ihren Kraulstil spürbar verbessern. Das motiviert, aber das
Verlangen nach einer heißen Dusche lässt sich um kurz vor 21:00 Uhr nicht mehr unterdrücken.
Durchgefroren und enttäuscht von den kalten Duschen klingt der Abend nun aus. Es geht nun in den
gemütlichen Teil über. Feststellung: die Anzahl der Partylöwen und Dancing Queens geht deutlich von
Abend zu Abend zurück. Ich bin mir sicher, dass eine anständige Curry-Wurst dem entgegenwirken wird.
Noch ein kleines Schlusswort: bitte verzeiht mir, dass ich nicht über die literarischen Fertigkeiten des
Genderns verfüge. Auch noch ein TODO auf meiner Lernliste. Das werde ich demnächst mit aller
höchsten Priorität angehen, versprochen.
Ach noch was; alles nur Spaß!